4. Halle/Saale Cup – Bad Wildungen Vipers mit Titelverteidigung

Die Bad Wildungen Vipers verteidigen den letztjährigen Titel beim Halle/Saale Cup (Bericht vom letztjährigen Turnier) souverän mit drei Siegen in drei Spielen.

Die Gastgeber vom SV Union Halle-Neustadt, die Wildcats, präsentierten sich nach dem BWG-Cup (MZ-Bericht) zum letzten Mal im großen Rahmen dem eigenen Publikum, bevor es mit Erstligahandball am 08. September mit dem Spiel gegen den amtierenden Pokalsieger Vfl Oldenburg losgeht.

Vom besonderen Interesse für das Publikum waren dabei natürlich die Neuzugänge im neu formierten Team um der ebenfalls neu angetretenen Trainerin Tanja Logvin. Mit Hilfe der Neuzugänge und den arrivierten Kräften der Aufstiegssaison soll der Klassenerhalt geschafft werden.

Um dies zu erreichen, bedarf es einer Menge Arbeit, der sich die Spielerinnen und das Trainerteam derzeit stellen. Die Ergebnisse der Turniere und Spiele sind momentan noch von sekundärer Bedeutung, da sich die Mannschaft als Team noch finden muss und auch viel probiert wird.

Im  7. Heinrich-Horn-Gedächtnisturnier der SG 09 Kirchhof war das Abschneiden nach dem Vorjahressieg mit dem 5. Platz nicht ganz so gut, auch weil die Konkurrenz stärken war, aber man konnte viele positive Ansätze sehen und es waren zwei Spiele auch sehr eng. Der Einsatz, die Moral und die individuelle Klasse stimmen (siehe Bericht).

Im 4. Halle/Saale Cup konnte man schon eine Steigerung im Vergleich zur Vorwoche sehen, auch wenn in diesem Turnier ebenso nicht alles rund lief. Im dies´jährigen Halle/Saale Cup waren neben den schon erwähnten Wildcats (Gastgeber) und den Vipers (Titelverteidiger) noch die Spreefüxxe aus Berlin (schon Gegner im BWG-Cup) und die tschechische Erstligamannschaft von Banik Most zugegen. Den 200 Zuschauern wurde in (sechs) Spielen Jeder gegen Jeden über 2×20 min toller Handballsport geboten.

Außerhalb des Turniers fand zusätzlich noch ein Spiel des Union Juniorteams gegen BSV 93 Magdeburg statt.

Zum Einstieg des Turniers ging es für die Wildcats gegen die Spreefüxxe aus Berlin, gegen die man noch im BWG-Cup 9:13 verloren hat. Am Ende stand ein deutlicher 20:13-Sieg zu Buche.

Die Füchse kamen zwar besser ins Spiel, aber Anica Gudelj im Tor entschärfte mit mehreren Paraden einige Würfe und außerdem war Union leicht besser in den Abschlüssen. Auch die häufig vorgenommen Wechsel brachten keinen Bruch ins Spiel, sodass man die 8:5- Pausenführung nach der  Pause leicht ausbauen konnte und diese Führung bis zum Ende transportieren konnte.

Das Spiel gegen die Vipers war wohl das Duell, das die meisten Zuschauer interessierte, da es sich hier um ein zukünftiges Ligaduell handelt und so eine direkte Standortbestimmung gegeben war.

Die Wildcats verschliefen die Anfangsphase völlig, Nach einer Auszeit Logvins und etwas Nachjustage kam Union besser ins Spiel und kämpfte sich zurück.

Wie schon in der ersten Hälfte kam Union zu Beginn nicht der zweiten nicht richtig in die Gänge und die Vipers nutzten dies, um sich abzusetzen. Die Kräfte reichten diesmal nicht für eine Aufholjagd, auch weil die Vipers konsequent auf’s Tempo drückten. Erst am Ende als sie im Wissen des sicheren Sieges die taktische Variante mit sieben Feldspielerinnen versuchten, konnten die Wildcats etwas Ergebniskosmetik durch freie Würfe auf’s leere Tor betreiben.

Im letzten Turnierspiel wurde es noch einmal spannend. Auch hier war die Anfangsphase eher den Gästen von Banik Most vorbehalten, die sich eine leichte Führung herausspielten. Diese Führung hatte Bestand bis zur Halbzeit 8:11.

Nach der Pause baute Most die Führung mit drei Toren hintereinander aus. Zu diesem Zeitpunkt glaubten alle Zuschauer, dass das Spiel für Union verloren wäre. Mitte der zweiten Hälfte kam Union dann doch noch einmal heran, konnte egalisieren und sogar in Führung gehen. Am Ende sprang ein Unentschieden heraus, das den zweiten Platz im Turnier sicherte und für die Moral in der Mannschaft spricht, die sie sicher brauchen wird in der bevorstehenden Saison.

Als beste Torhüterin des Halle/Saale Cups wurde Annabell Krüger ausgezeichnet. Die noch nicht ganz 16jährige hielt gegen Most vier Siebenmeter in Folge und entschärfte in diesem Spiel auch sonst einige klare Chancen von Most.

Zur besten Spielerin wurde Sophie Lütke von den Gastgeberinnen gekürt. So hatten die Wildcats auch einen kleinen Grund zum Feiern.

Getestet wurde vorgestern (Dienstag, den 21. August 2018 um 20 Uhr) gegen HC Rödertal und heute (Donnerstag, den 23.08.2018 ab 17:30 Uhr in der Sporthalle Brüderstraße) gegen den HC Leipzig, um noch weitere Spielpraxis zu sammeln und eben um Neues zu testen.

Bilder vom Turnier von Detlev Keller (Facebook-Galerie): http://bit.ly/4HSC-EB

Ergebnisse/Spielverläufe:

Turnierergebnisse
Turnierergebnisse
Abschlusstabelle
Abschlusstabelle
Wildcats – SV Union Halle-Neustadt vs. Spreefüxxe Berlin … 20:13 (8:5)
Spiel 1 Wildcats vs. Spreefüxxe
Spiel 1 Wildcats vs. Spreefüxxe

Anfangsformation Wildcats (1. Hälfte): Anica Gudelj, Mariana Lopes Ferreira, Pia Dietz, Emilia Galinska, Elisa Möschter, Nadine Smit, Sophie Lütke

Tore: 0:1 (2.), 0:2 (3.), 1:3 Dietz (3.), 2:2 Möschter (4.), 2:3 (4.), 3:3 Möschter (5.), 4:3 Möschter (8.), 5:3 Lütke (9.), Timeout Spreefüxxe 8:16 min,  5:4 (9.), 6:4 Galinska (11., 7m), 7:4 Lütke (11.), 7:5 (13.), Timeout Wildcats 13:22 min, 8:5 Divak (14.)

Anfangsformation Wildcats (2. Hälfte): Isabel Gois, Ekatarina Fanina, Emilia Galinska, Swantje Heimburg, Sophie Lütke, Victoria Divak, Nina Reißberg

Tore: 9:5 Lütke (22.), 9:6 (22.), 10:6 Lütke (23.), 10:7 (24., 7m), 11:7 Galinska (24., 7m), 11:8 (25., 7m), 12:8 Galinska (26.), 13:8 Lütke (26.), 14:8 Divak (27.), 15:8 Galinska (29.), 16:8 Heimburg (29.), 16:9 (32.) [16:10 ein Tor von Berlin muss ich verpasst haben], Timeout Union 31:07 min, 17:10 Winkler (34.), 17:11 (35.), 18:11 Winkler (37.), 18:12 (38.), 19:12 Lütke (38.),  Timeout Spreefüxxe 38:00, 20:12 Reißberg (40.), 20:13 (40.)

Bilder vom 1. Spiel (Detlev Keller Facebook-Galerie): http://bit.ly/4HSC-Sp1

Bad Wildungen Vipers vs. Banik Most … 26:15 (15:8)
Spiel 2 Vipers vs. Most
Spiel 2 Vipers vs. Most

Tore (1. Hälfte): 1:0 (4.,7m), 2:0 (7.,7m), 2:1 (7.,7m), 3:1 (8.), 4:1 (9.), 4:2 (9.), 4:3 (10.), 5:3 (10.,7m), 6:3 (11.) Timeout Most 10:49 min, 7:3 (12.,7m), 7:4 (13.), 8:4 (13.), 9:4 (14.), 10:4 (15.), 10:5 (15.), 11:5 (17.), 11:6 (17.), 12:6 (17.), 12:7 (18.,7m), Timeout Vipers 17:17 min, 13:7 (19.), 14:7 (19.), 15:7 (20.), 15:8 (20.)

Tore (2. Hälfte): 15:9 (22.), 15:10 (24.), 15:11 (24.), 16:11 (25.), 17:11 (26.), 17:12 (28.), 18:12 (28.), 19:12 (29.), 20:12 (30.) Timeout Most 30:00 min, 21:12 (32.), 21:13 (34.,7m), 22:13 (34.), 22:14 (35.), 23:14 (36.), 24:14 (38.), 25:14 (39.), 25:15 (40.), 26:15 (40.)

Bilder vom 2. Spiel (Detlev Keller Facebook-Galerie): http://bit.ly/4HSC-Sp2

SV Union Halle-Neustadt Juniorteam vs. BSV 93 Magdeburg … 21:17 (10:9)

Bilder vom  Spiel des Juniorteams (Detlev Keller Facebook-Galerie): http://bit.ly/4HSC-JT

Spreefüxxe Berlin vs. Banik Most … 15:15 (9:5)
Spiel 3 Spreefüxxe vs. Most
Spiel 3 Spreefüxxe vs. Most

Tore (1. Hälfte): 1:0 (2.), 1:1 (3.), 2:1 (4.), 2:2 (5.), 3:2 (6.), 4:2 (8.), 4:3 (9.), 5:3 (9.), 6:3 (10.), Timeout Most 10:22 min,, 7:3 (11.), 7:4 (12.), 8:4 (14.), 9:4 (16.), 9:5 (17.), Timeout Spreefüxxe 18:18 min

Tore (2. Hälfte): 10:5 (23.), 10:6 (23.), 11:6 (25.), 11:7 (27.,7m), 11:8 (28.), 11:9 (29.), 11:10 (30.), 11:11 (31.), 11:12 (33.,7m), 12:12 (33.), 12:13 (35.), 13:13 (36.), 14:13 (38.), Timeout Most 37:20 min, 15:13 (39.), 15:14 (39.), Timeout Spreefüxxe 39:30 min, 15:15 (40.)

Bilder vom 3. Spiel (Detlev Keller Facebook-Galerie): http://bit.ly/4HSC-Sp3

SV Union Halle-Neustadt Wildcats vs. Bad Wildungen Vipers … 20:26 (9:11)
Spiel 4 Wildcats vs. Vipers
Spiel 4 Wildcats vs. Vipers             

Anfangsaufstellung 1. Hälfte Union: Anica Gudelj, Mariana Lopes Ferreira, Pia Dietz, Emilia Galinska, Elisa Möschter, Nadine Smit, Sophie Lütke

Tore (1. Hälfte): 1:0 Lopes Ferreira (1.), 1:1 (3.,7m), 1:2 (6.,7m), 1:3 (7.), 1:4 (8.), 1:5 (9.), 2:5 Lopes Ferreira (10.), 2:6 (11.), Timeout Union 10:09 min, 3:6 Lopes Ferreira (12.), 4:6 Lütke (14.), 4:7 (15.,7m), 5:7 Lütke (16.,7m), 5:8 (16.), 6:8 Dietz (16.), 6:9 (17.), 7:9 Möschter (17.), 8:9 Lopes Ferreira (19.), 9:10 (19.), 9:10 Lütke (20.), 9:11 (20.)

Anfangsaufstellung 2. Hälfte Union: Isabel Gois, Mariana Lopes Ferreira, Pia Dietz, Ekatarina Fanina, Swantje Heimburg, Sophie Lütke, Victoria Divak

Tore (2. Hälfte): 9:12 (22.), 10:12 Lütke (23.,7m), 10:13 (23.), 10:14 (24.), Timeout Union 24:16 min, 10:15 (25.), 11:15 Divak (26.), 11:16 (26.), 11:17 (27.), 12:17 Lütke (27.,7m), 12:18 (28.), 13:18 Galinska (28.), 14:18 Divak (29.), 14:19 (29.), 14:20 (30.), 14:21 (31.), 15:21 Lütke (31.,7m), 15:22 (32.), 15:23 (33.), 16:23 Fanina (34.), 16:24 (35.), 16:25 (37.), 17:25 Lopes Ferreira (37.), 18:25 Lopes Ferreira (38.), 19:25 Heimburg (39.), 20:25 Lopes Ferreira (39.), 20:26 (40.)

Bilder vom 4. Spiel (Detlev Keller Facebook-Galerie): http://bit.ly/4HSC-Sp4

Bilder vom 4. Spiel (Thomas Zober Facebook-Galerie tz-fotografie.de): http://bit.ly/4HSC-TZ

Spreefüxxe Berlin vs. Bad Wildungen Vipers … 18:24 (10:12)
Spiel 5 Spreefüxxe vs. Vipers
Spiel 5 Spreefüxxe vs. Vipers

Tore (1. Hälfte): 0:1 (1.), 0:2 (1.), 0:3 (3.), 1:3 (3.), 2:3 (4.), 2:4 (6.), 3:4 (7.), 4:4 (7.), 4:5 (8.,7m), 4:6 (9.), 5:6 (9.), 5:7 (10.), 5:8 (11.), 6:8 (11.), 6:9 (12.), 7:9 (12.,7m), 7:10 (13.), 8:10 (14.), 8:11 (14.), Timeout Vipers 16:20 min, 9:11 (17.), 9:12 (19.,7m), 10:12 (20.)

Tore (2. Hälfte): 10:13 (22.), 10:14 (23.), 10:15 (24.), 11:15 (24.), 11:16 (25.), 12:16 (26.), 12:17 (26.), 12:18 (29.), 12:19 (30.), Timeout Vipers 30:21 min, 12:20 (31.),  13:20 (32.), 14:20 (35.), 15:20 (36.,7m), 15:21 (36.), 16:21 (37.), 17:21 (38.), 17:22 (38.), 17:23 (38.), Timeout Berlin 37:56 min, 17:24 (40.), 18:24 (40.)

Bilder vom 5. Spiel (Detlev Keller Facebook-Galerie): http://bit.ly/4HSC-Sp5

SV Union Halle-Neustadt Wildcats vs. Banik Most … 18:18 (8:11)
Spiel 6 Wildcats vs. Most
Spiel 6 Wildcats vs. Most

Anfangsaufstellung 1. Hälfte Union: Anica Gudelj, Mariana Lopes Ferreira, Pia Dietz, Emilia Galinska, Elisa Möschter, Nadine Smit, Sophie Lütke

Tore (1. Hälfte): 0:1 (2.), 1:1 Galinska (2.), 1:2 (3.), 1:3 (4.), 2:3 Galinska (5.,7m), 2:4 (5.), 3:4 Möschter (6.), 3:5 (7.), 3:6 (9.), 3:7 (9.), 4:7 Dietz (10.), 5:7 Möschter 13., Timeout Union 14:36 min, 6:7 Galinska (16.), 6:8 (17.), 7:8 Lütke (17.), 7:9 (18.), 7:10 (19.), 8:10 Lütke (20.), Timeout Most 19:40 min, 8:11 (20.,7m)

Anfangsaufstellung 2. Hälfte Union: Isabel Gois, Mariana Lopes Ferreira, Ekatarina Fanina, Swantje Heimburg, Sophie Lütke, Victoria Divak, Nina Reißberg

Tore (2. Hälfte): 8:12 (23.), 8:13 (24.), 8:14 (25.), 9:14 Lopes Ferreira (25.), 9:15 (26.,7m), Timeout Union 26:20 min, 10:15 Reißberg (27.), 11:15 Lütke (28.), 12:15 Winkler (29.), Timeout Most 29:16 min, 13:15 Winkler (30.), 14:15 Reißberg (31.), 15:15 Lütke (32.), 16:15 Winkler (33.), 16:16 (35.), 17:16 Lütke (36.,7m), 17:17 (38.), 18:17 Divak (39.), 18:18 (40.,7m)

Bilder vom 6. Spiel (Detlev Keller Facebook-Galerie): http://bit.ly/4HSC-Sp6

Turnierbericht der Vipers aus der  Hessisch Niedersächsische Allgemeine

(M)ein Rücklick auf den 3. Halle/Saale Cup – Wildcats im Test gegen drei Bundesligisten

Nachdem ich am letzten Wochenende beim Praxis-Handballforum in Köln und am folgenden Tag beim Event „Helden des Handball“ in der Lanxess-Arena war, habe ich wieder Blut geleckt in Sachen Handball. Handball ist eine Sportart, die ich mir selber zu spielen eher nicht zutraue bzw. wo es besser für die potenziellen Gegenspieler ist, dass ich es nicht versuche, weil ich sie wohl nur verletzen würde, aber zum Anschauen empfinde ich Handball einfach als faszinierend, fesselnd und packend.

Eine Erkenntnis des Praxis-Handballforums war, dass es um der Bedeutung des Frauenhandballs (im Vergleich zum Männerhandball)
schlecht bestellt ist und das in dem Jahr, in dem in Deutschland eine WM im Frauenhandball ausgetragen wird. Man muss leider sagen, dass für diesen Fakt eine Zuschauerzahl von 200 (und das ist wahrscheinlich noch schön gerechnet) bei der 3. Auflage des Halle/Saale Cups spricht. Und das, obwohl für das Turnier mit drei Bundesligisten ein hochklassig besetztes Teilnehmerfeld vorgewiesen wurde.

Klar es handelte sich um ein Vorbereitungsturnier, in welchem es so richtig um nichts ging, dennoch fand ich trotz des ergebnistechnisch schlechten Abschneidens der Wildcats, eine aus sportlicher Sicht gute und vor allem sehenswerte Veranstaltung. Nicht nur die Spiele des Gastgebers, sondern auch die Begegnungen der Bundesligisten untereinander zeigten, woran bei den Wildcats gearbeitet werden muss, will man den Ambitionen des Aufstiegs gerecht werden. Dazu haben sie aber die kommende Saison Zeit, Zeit zur Weiterentwicklung und zur Umsetzung der im Turnier erlangten Erkenntnisse.

Vielleicht lag der mangelnde Zuschauerzuspruch am sonnigen Wetter oder daran, dass der HFC Chemie im Erdgas Sportpark gegen Unterhaching antrat. Positiv aufgefallen ist mir, dass, wenn auch nur temporär, einige (neuen/ehemaligen) Spielerinnen der GISA LIONS SV Halle (1. Damenbasketball-Bundesliga), die sich die Erdgas Sportarena mit
den Wildcats als Heimspielstätte teilen, vor Ort waren und sich die Spiele anschauten. Die Aktivierung von (neuen) Zuschauern ist neben der sportlichen Verbesserung auch eine Mammutaufgabe, die sich der Verein schon lange stellt durch verschiedenste Maßnahmen, um eine Steigerung herbeizuführen, wo sicherlich aber auch mehr gewünscht und gefordert wird.

Der Verein hat es meiner Meinung nach richtig gemacht, drei Bundesligisten einzuladen. Ok bei der Einladung vom HC Rödertal war wahrscheinlich noch nicht klar, dass es sich um ein Bundesligisten handeln wird. Da haben sich durch die Insolvenz des HC Leipzig, die Ereignisse etwas überschlagen. Ein Teil der „Konkursmasse“ des HCL läuft nun bei der Rödertalbienen auf und ermöglicht so auch ein bisschen das sportliche Wagnis 1. Liga für den ehemaligen Mitkonkurrenten der Wildcats aus der Vorsaison.

Es gibt für ein Vorbereitungsturnier die zwei (extremen) Varianten, es sich mehr oder weniger „leicht“ zu machen, sich unterklassige Vereine einzuladen, um klare Siege einzufahren und so Selbstvertrauen zu tanken oder eben die von den Verantwortlichen Unions gewählte Variante, sich sportlich höherklassige Vereine einladen und dabei (höhere) Niederlagen zu riskieren. Die Erkenntnisse für die sportliche Leitung bei der letzteren Variante bringen für die Vorbereitung und den Ambitionen der Wildcats sicher mehr, wie auch Trainer Jörgen Gluver mit seinem Statement zum Turnier: „Solche Spiele sind sehr wertvoll für unser Team.
Es zeigt uns klar und deutlich, wo wir noch Baustellen haben, um im Konzert der Großen mitzuspielen“ bekräftige. Das Turnier mit einem Achtungserfolg, einem Unentschieden gegen den Turniersieger Bad Wildungen Vipers zu beenden, ließ die Veranstaltung auch versöhnlich ausklingen und die Wildcats nicht ganz punktlos im Tableau stehen.

Wichtiger als das reine Ergebnis ist dabei durchaus, das phasenweise aufblitzende Potenzial zu sehen, eben wie im letzten Spiel gegen die Vipers, vor allem in der ersten Hälfte. Insbesondere standen natürlich nicht nur für mich auch die Neuzugänge im Fokus bzw. deren Zusammenspiel und Wirken im Mannschaftsgefüge.

Am wenigsten neu einleben muss sich sicher Julia Plöger kennt sie doch den Verein und die Stadt, wo sie groß geworden ist. Sie kehrt nun mit reichlich Erstligaerfahrung, die sie beim HCL und den Füchsen Berlin gesammelt hat, an die alte Wirkungsstätte zurück. Im Turnier konnte sie sich schon auszeichnen und wurde zur besten Torhüterin gewählt. Zusammen mit Anica Gudelj wird sie einen starken Rückhalt für die Wildcats sein.

Die beiden neu verpflichteten Rückraumspielerinnen Sophie Lütke und Mikaela Johansson, letztere hatte im Turnier ihren ersten offiziellen Auftritt im Wildcats-Dress, werden ein Gewinn für die Mannschaft sein. Sicherlich hat im Turnier in den Abläufen noch nicht alles geklappt, aber das wird mit zunehmender Anzahl an Spielen verbessern. Mit Nina Reißberg vom HCL gekommen hat Trainer Jörgen Gluver mehr als nur eine Alternative am Kreis.

Mit diesem kurzen Ausflug zum Turnier nach Halle ist es sicherlich schwer ein fundiertes Fazit zu bilden, aber der erste Eindruck von außen ist, dass das Team stimmig zusammengestellt ist und definitiv das Potenzial hat, in der kommenden Saison oben mitzuspielen in der 2. Frauenhandball-Bundesliga.

Viel hängt natürlich vom Start in die neue Saison ab, denn in den vergangenen Spielzeiten waren die Ambitionen ähnlich, aber ein schlechter Start, hat jeweils dafür gesorgt, dass es auch mit den Aufholjagden danach nicht ganz gelangt hat für die Spitze.

Nun aber zum Turnier: Gespielt wurden jeweils zweimal 20min, wie gewohnt gab es für einen Sieg 2:0 Punkte und für ein Unentschieden 1:1 Punkte.

Wildcats vs. HC Rödertal … 11:15 (6:10)

Den Auftakt im Turnier machten die Wildcats gegen den Aufsteiger den HC Rödertal. Die Rödertalbienen sind die neue Heimat der Hummel-Zwillinge, die an alter Wirkungsstätte ihr Können zeigen wollten.

Die Wildcats kamen nicht so gut ins Spiel, dass auf Seiten Unions geprägt war von vielen Fehlwürfen bzw. unplatzierten Würfen und technischen Fehlern. Rödertal nutzte diese Fehler eiskalt und konnte eine drei Torführung herausspielen. Der Ausfall vom Neuzugang im Tor, Nele Kurzke, die sich bei einer Rettungsaktion am Knie verletzte und fortan von Ann Rammer ersetzt wurde, sorgte für kein Bruch im Spiel des Aufsteigers.

In der 15. Spielminute beim Stande von 5:8 nahm Jörgen Gluver eine Auszeit, um eine Neujustage vorzunehmen und wechselte
auf vielen Positionen. Das stabilisierte das Spiel der Wildcats etwas näher ran an den Gegner kam man jedoch nicht. So ging es mit 6:10 in die Pause.

Die zweite Spielhälfte konnten die Wildcats ausgeglichen gestalten, ohne dabei den Abstand verkürzen zu können. Rödertal transportierte die Führung und konnte nach den 11:15 die ersten Punkte einfahren.

Bad Wildungen Vipers vs. HSG Blomberg-Lippe … 19:17 (10:10)

Das zweite Spiel des Turniers bestritten die Bad Wildungen Vipers gegen den EHF-Cup-Teilnehmer HSG Blomberg-Lippe, die direkt aus dem Trainingslager in Bad Blankenburg zum Turnier angereist sind. Für mich war dieses Spiel das beste des Turniers. Es war sehr ausgeglichen, temporeich und wechselnden Führungen.

Besser ins Spiel kam die HSG Blomberg-Lippe und konnte sich eine drei Toreführung herausspielen. Beim Stand von 4:7 nahm Tessa Bremmer, Trainerin der Vipers eine Auszeit und stellte die Mannschaft neu ein. Die Umstellung fruchtete und die Vipers arbeiteten sich peu a peu heran, konnte in der 15. Minute mit 8:8 ausgleichen und wenig später durch die auftrumpfende Laura Vasilescu mit 9:8 in Führung gehen.

Ab diesen Zeitpunkt kam es zum Schlagabtausch. In die Pause
ging es mit 10:10. In der zweite Hälfte ging der Schlagabtausch weiter. Keine der beiden Mannschaften konnte sich absetzen. Am Ende entschieden dieses Spiel Nuancen.

In der 35. Minute stand es 17:17. Die Vipers nutzen eine Überzahl Situation und verwandelten zwei Siebenmeter, um ihrerseits die ersten Punkte einzufahren.

HC Rödertal vs. Bad Wildungen Vipers … 19:24 (9:14)

Die Bad Wildungen Vipers durften gleich auf der Platte bleiben, um im nächsten Spiel gegen den neuen Ligakonkurrenten HC Rödertal anzutreten.

Die Rödertalbienen hatten zwar den besser Start und führten zu Beginn der Partie mit 4:2. Dann drehten aber die Vipers auf und bissen sich ins Spiel, sodass  Bienentrainer Karsten Knöfler sich beim Stande von 6:9 in der 15. Minute zu einer Auszeit gezwungen sah. Das stoppte die Vipers aber nicht und so ging es mit einer Fünftoreführung (9:14) in die Pause.

Nach der Pause machten die Vipers einfach da weiter, wo sie aufgehört haben und bauten die Führung aus bis zum 13:21. Ihren Frust freien Lauf lassend bekam Ann Rammer eine Zweiminutenstrafe und da die zweite Torhüterin Kurzke schon verletzt ausgeschieden ist, musste eine Feldspielerin ins Tor. Rödertal konnte diese Phase aber ganz gut überstehen. Die Vipers nahmen etwas an Tempo heraus und Rödertal nutzte dies, um den Rückstand noch etwas zu verkürzen und das Ergebnis besser aussehen zu lassen. Endstand der Partie war 19:24.

Wildcats vs. HSG Blomberg-Lippe … 15:24 (6:13)

Im vierten Spiel waren die Gastgeber wieder an der Reihe und durften gegen die HSG Blomberg-Lippe ran. Die erste Hälfte dieser Begegnung ist eine, die eher zum Vergessen ist bzw. für das Trainerteam ausreichend Material zur Verbesserung offenbarte.

Union ging zwar 1:0 in Führung, aber das sollte auch die letzte Führung bleiben. Der Unterschied beider Mannschaften war einfach zu deutlich und es ging mit 6:13 zum Pausentee.

Positiv anzumerken gilt, dass sich das Team dennoch nicht hängen ließ und die zweite Halbzeit offen und ausgeglichen gestalten konnte. Julia Plöger im Tor der Wildcats verhinderte einen höheren Rückstand durch mehrere Paraden und so blieb am Ende wenigstens der Toreabstand einstellig (Endstand 15:24).

Wildcats vs. HSG Blomberg-Lippe
Wildcats vs. HSG Blomberg-Lippe
HC Rödertal vs. HSG Blomberg-Lippe … 19:17 (13:8)

Diesmal blieb Blomberg-Lippe gleich auf der Platte. Für die HSG und die Rödertalbienen war es das abschließende Spiel. Bei der HSG schien sich der Kräfteverschleiß nach dem Trainingslager und den beiden Partien im Turnier nun bemerkbar zu machen.

Rödertal dagegen bot in diesem Spiel die beste Leistung des Turniers und konnte sich Mitte der ersten Hälfte mit drei Toren absetzen. In dieser Phase agierte die HSG in der Abwehr etwas nachlässig, was die Bienen dann auch zu nutzen wussten. So ging es mit einer komfortablen 13:8-Führung in die Pause.

Nach der Pause konnte sich dann Bienenkeeperin Ann Rammer mehrfach auszeichnen, aber auch sie konnte in der Folge nicht verhindern, dass die HSG wieder heran kam.

Die HSG kam sogar auf Schlagdistanz heran und konnte bis zum 15:14 verkürzen. Diese Aufholjagd hatte aber wieder ein paar Körner gekostet und die Bienen berappelten sich, konnten knapp mit 19:17 die Führung behaupten und sich so den zweiten Platz im Turnier sichern.

Wildcats vs. Bad Wildungen Vipers … 20:20 (14:8)

Die Ausgangslage vorm abschließenden Spiel war klar. Die Vipers durften nicht allzu hoch verlieren, um das Turnier zu gewinnen und die Wildcats wollte sich mit einem guten Spiel von den eigenen Fans verabschieden.

Beides gelang. Es sollte die beste Begegnung der Wildcats werden, vor allem in der ersten Hälfte zeigten sie, dass sie durchaus auch selbst gegen einen Bundesligisten Akzenten setzen können. Auch eine Auszeit von Tessa Bremmer, die in den anderen Begegnungen immer dazu geführt hat, dass ihr Team wieder in die Spur fand, half diesmal nichts und stoppte die sich in einen Rausch spielenden Wildcats nicht. Beim 12:5 hatte man gar eine komfortable Führung, die man nahezu in die Pause mitnehmen konnte (Pausenstand 14:08).

Nach der Pause fand Union nicht ins Spiel. Wahrscheinlich war dies verursacht durch die vielen Wechsel und dem nun mit dem Ernst der Lage aufspielenden Bundesligisten, der den Turniersieg nicht herschenken wollte. Tor um Tor kamen die Vipers heran bis zum Ausgleich 14:14.

Dann reagierte Gluver, wechselte wieder zurück und nahm eine Auszeit und konnte damit den Vipers-Lauf stoppen. Die Wildcats kämpften sich zurück in die Begegnung und ließen die Vipers fortan nicht mehr davon ziehen und glichen die knappe Führung nervenstark immer wieder aus und konnte am Ende mit einem 20:20 versöhnlich das Turnier mit einem Unentschieden beenden. Den Vipers auf der anderen Seite tat der Punktverlust nicht weh, war der verdiente Turniersieg damit klar.

Zur besten Spielerin des Turniers wurde Michelle Ulbricht (HC Rödertal) gewählt.

Ergebnisse auf einem Blick:

Wildcats vs. HC Rödertal … 11:15 (6:10)
Bad Wildungen Vipers vs. HSG Blomberg-Lippe … 19:17 (10:10)
HC Rödertal vs. Bad Wildungen Vipers … 19:24 (9:14)
Wildcats vs. HSG Blomberg-Lippe … 15:24 (6:13)
HC Rödertal vs. HSG Blomberg-Lippe … 19:17 (13:8)
Wildcats vs. Bad Wildungen Vipers … 20:20 (14:8)

Abschlusstabelle:
Abschlusstabelle 3. Halle/Saale Cup - SV Union Halle-Neustadt
Abschlusstabelle 3. Halle/Saale Cup – SV Union Halle-Neustadt

Further reading, Links, Quelle, Fotogalerien:

Pressemitteilung SV Union Halle-Neustadt

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Pressemitteilung HC Rödertal

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